Was ich Dir heute präsentiere sind die wohl drei häufigsten Fehler, welche immer wieder bei der Einrichtung von Google Analytics verkehrt gemacht werden. Achtung. Es sind wenige Handgriffe notwendig, um diese Fehler zu bereinigen. Mache Dir vielleicht eine Notiz für Deine Kaffeepause, wo Du diese Kleinigkeiten in Ordnung bringst.
1. So schließt Du eigene Webseitenbesuche aus
Der Klassiker. Ziele via Google Analytics sind eingerichtet – doch schwupps ist es passiert. 100 Euro für Google Adwords ausgegeben – und Google Analytics spricht von einem Umsatz in Höhe von 370,66 Euro. Jippieeh – wirst Du im ersten Moment sagen. Wenn Du diesen gemachten Umsatz dann anschließend mit Deinem Digistore24-Auszug abgleichst und eine wesentlich geringere Summe vorfindest, macht das sehr wenig Spaß.
Bei einem Besuch der Dankeseite von einem Mitarbeiter Deines Teams hast Du den Salat. Er wird als Verkauf getrackt – und die Umsatzanzeige von Google Analytics schießt weiter durch die Decke. Abhilfe kannst Du Dir mit einer dieser 5 Varianten von Thomas Hutter verschaffen.
Tipp: Ich habe es mit einer WordPress Unterseite gelöst, wo ich den empfohlenen Code zum Besucherausschluss eingebaut habe. Diese Seite habe ich auf „noindex“ gesetzt, damit es keine Probleme mit den Google Bots gibt – und sie im Impressum verlinkt. So gehe ich sicher, dass wenn ich mal einen anderen Browser benutze, meine Lösung schnell parat habe. (Und auch allen Teammitgliedern den Ausschluss so einfach wie möglich gestalte)
2. Ziele werden nicht richtig getrackt – Geisterverkäufe !?
Kennst Du das auch ? Eigentlich ist alles richtig eingestellt, aber wirkliche Conversions will Dir Google Analytics komischerweise nicht ausgeben. Was das Thema Tracking für Google so schwer macht sind Parameter. Das sind die Buchstaben und Zahlen, welche automatisiert an Deinen Link „geheftet“ werden. Genau diese mag Google ja sooo gar nicht – und lösen kannst Du das mit einer simplen und einfachen Einstellung:
Nutze immer „begins with“, also im deutschen „beginnt mit“, statt die erste exakte URL-Einstellung.
Das hat den Vorteil, dass auch die Seitenaufrufe mit kryptischen Buchstaben und Zahlen hinter der Dankseite (zum Beispiel der Vor-und Nachname bei einer Digistore24-Bestellung) als Dankeseite erfasst werden.
Advanced: Wenn doch einmal eine „Bestellung“ durchgegangen ist, welche nicht hätte sein sollen ? Oder anders, wie Du Geisterbestellungen via Digistore24 aus Deinem Google Analytics Konto entfernen kannst ?
Dieser Absatz hier ist nur für die fortgeschrittenen Digistore24 User unter uns. Es passt hier grad sehr gut ins Thema rein, darum will ich kurz ein paar Worte drüber verlieren. Eine Digistore24-Bestellung hat immer einen „Schnippsel“ an der Url. Wenn Du Deine Dankseite also als Ziel erfasst, kannst Du mit dem Umkehrschluss arbeiten. Sprich, alles was keinen Schnippsel hat wird ausgeschlossen. Dieser Hack ist sehr wertvoll, wenn Google, Facebook oder Plista-Mitarbeiter Deine Dankseite überprüfen (und damit ja sonst einen Sale auslösen). Auf diese Art und Weise kannst Du auch das verhindern.
Klicke zuerst auf Dein Ziele und wähle die Schaltfläche „All Sessions“ aus. Danach erscheint die Möglichkeit im zweiten Schritt „Custom fields“ anzulegen, um im dritten Schritt die exakte Page auszuschließen.
Wie gesagt, dass ist hier vielleicht etwas starker Tobak am Montagmorgen und gilt nur für fortgeschrittene. Speicher Dir den Artikel vielleicht als Lesezeichen, denn wenn Du dieses Problem mal haben wirst, wirst Du sehr dankbar dafür sein – diese Lösung hier zu haben.
3. Alle Besucher über einen Kamm scheren
Bitte mache das niemals. Jeder Kanal hat Vor-und Nachteile. Um im nachhinein Deine einzelnen Kanäle zu bewerten, musst Du eine Segmentierung vornehmen.
Um es nochmal klar zu machen. Wenn Deine Besucher ein 20 Minuten Video von Dir gesehen haben, wo Du persönlich zu ihnen sprichst, wird die Kaufrate bei einem Produkt – oder die Eintragungsrate für eine Squeezepage deutlich höher sein – als wenn der Besucher noch frisch über Google kommt… und noch nie von Dir gehört hat.
Oft lese ich von 5 prozentigen oder sogar über 10 prozentigen Verkaufsraten. Wenn ich bei Google Adwords-Traffic mal eine 1 prozentige Kaufrate erreiche, springe ich schon mehr als vom Hocker. Wenn jemand über Conversion-oder Eintragungsraten spricht – frage IMMER, woher denn der Traffic kommt.
Für Dich gilt also, pro Traffickanal – eine eigene Segmentierung. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten – und die wohl einfachste Variante ist der Kampagneneditor von Google selbst.
Hier mal ein Beispiel, wenn ich meine Startseite auf Facebook im Profil poste – und gerne meine Verkäufe (auch bis zu 30 Tage) nach dem Klick auf den Link innerhalb von Facebook prüfen kann:
Per Mausklick auf „Submit“, kann ich mir eine Url generieren lassen, welche ich per Copy&Paste für mein Facebookprofil nutzen kann. Die sieht zwar noch etwas lang aus – aber auch das kann ich in den Griff nehmen. Ich persönlich nehme dafür entweder mein WP-Plugin Redirects – oder setze auf URL Shortener wie bitly.
Mache Deine Ergebnisse messbar und verwende Kampagnenlinks. Nur so kannst Du Aussagen treffen, ob Maßnahme xyz erfolgreich gewesen – oder totale Zeitverschwendung gewesen ist. …und ja, schlecht investierte Zeit ist auch verbranntes Geld.
Wenn ich später am Ende des Monats nachvollziehen will, welcher Kanal für welche Umsätze verantwortlich gewesen ist, kann ich das einfach unter dem Reiter „Kampagnen“ prüfen.
Diese Kanäle kannst Du über das Kampagnen-Segment voneinander trennen:
- Facebook Besucher, welche über Dein Profil kommen
- Facebook Besucher, welche über Deine Fanseite kommen
- Youtube Besucher Deiner Videos (Links in der Videobeschreibung)
- Tumblr-Blogs
- PPC Kampagnen
Du willst mehr über das Thema Google Analytics erfahren ?
Pascal und Sam Hanni haben einen supergeilen Videokurs zu dem Thema aufgenommen. Ich durfte bereits einen Blick reinwerfen und habe auch schon einige Funktionen bei mir implementiert, womit ich in Zukunft einen viel besseren Durchblick bei der Auswertung meiner Daten haben werde. Ein Erfahrungsbericht zum Kurs wird sicher noch folgen. Falls Du Dich schon vorab schlau machen willst, worum es geht: *Klicke hier
*Affiliate-Link
Fairerweise will ich dazusagen, dass es sich bei dem Link um einen Affiliatelink handelt. Sprich, wenn Du über meinen Link kaufst, erhalte ich eine kleine Provision. Ich hoffe der Deal ist auch fair für Dich. Gerne will ich hier weiter kostenlose hochwertige Infos für Dich zur Verfügung stellen – und freue mich dann auch, wenn Du über mich kaufen solltest, wenn Dich meine kostenlosen Infos bereits weiterbringen.
6 Comments
Siegmar
8. September 2014Hallo Mario,
was mich sehr nervt ist, dass ich oft zum Teil unterschiedliche Ergebnisse zwischen den in Analytics gemessenen Leads und den tatsächlichen Leads in GetResponse habe. Das kann und darf eigentlich nicht sein; ich habe nur noch nicht rausbekommen, was hier der Grund ist 🙂
Toller Artikel 😉
LG
Siegmar
Mario Reinwarth
8. September 2014Hi Siegmar,
wertvoller Kommentar, welchen ich gerne beantworten möchte. Hier ein paar mögliche Ursachen, welche Du am Besten Schritt-für-Schritt durchgehen kannst:
1) Eigene Besucher ausschließen
Wie im Artikel schon beschrieben. Ich kenne ja Dich und Deine Projekte. Installiere auf jedenfall eine Möglichkeit, Deine Besucher, sowie alle Besucher vom Team auszuschließen. Das kommt so oft vor, dass eine Seite bearbeitet werden muss – und dann der Besuch als Conversion gemessen wird.
2) Email-Conversions
Wo genau ist das Ziel eingebaut ? Ist es auf der „bitte bestätigen“ Seite, oder auf der „vielen dank“ Seite drin ? Frag mich nicht warum, aber es gibt viele Leute, die tragen sich ein – und vergessen dann zu bestätigen. Abhilfe wäre, beides einzeln zu tracken. Sprich zwei Ziele – sodass später auch ersichtlich wird, ob und wie viele auch bestätigt haben.
3) Mehrfach-Conversions
Wenn jemand mehrfach die Mail öffnet und die Dankeseite aufruft, gibt es auch mehrfache Conversions. Das lässt sich sicher ausschließen, dass nur eindeutige neue Aufrufe in die Zielberechnung mit eingeht.
Ich tippe mal ganz klar auf Nummer 2. Daran hätte ich auch früher nie gedacht, aber die Ziffer ist recht hoch, die dann nicht bestätigen – weil manche Mails natürlich im Spam oder neuerdings bei Google unter „Werbung“ landen.
Kannst mir ja gerne mal Feedback schreiben, ob und wie Dich das weitergebracht hat.
Liebe Grüße
Mario
Alina
9. September 2014Hey Mario,
super Artikel, danke dafür! Da muss ich direkt mal die eigenen Besuche ausschließen 😉
Kurze Frage zu deiner Antwort auf Siegmars Frage: Ich habe die Lead Conversion Ziele als 3 stufige Ziel angelegt. 1. Schritt Landing Page 2. Schritt Bitte bestätigen Seite 3. Dankes Seite nach der Bestätigung. Wie stehst du zu dieser Möglichkeit, oder ist es in deinen Augen besser diese Ziele getrennt zu tracken?
Liebe Grüße,
Alina
Mario Reinwarth
10. September 2014Hi Alina, so einen Trichter in dem Fall anzulegen ist superclever. Würde ich genauso anlegen. Top !
Horst Wenzel
9. September 2014Hey Mario,
vielen Dank für den tollen Artikel 3 häufige Fehler von Google Analytics Einsteigern. Das richtige Tracken der Zielconversion ist auf jeden Fall auch bei uns ein riesen Thema.
Inspirierend fand ich auch Deine Anmerkung, dass man immer frage sollte woher der Traffic für eine spezielle Conversion-Rate denn kommt.
Ich habe mal gehört, dass Amazon Salespages auf Conversion Rates von 10% kommen, stimmt das oder ist das nur für Keywords mit klarer Kauf-Intention von Büchern der Fall?
Schreib mehr von solchen praktischen Hilfen. 🙂
Mach weiter so!!!
[…] Nachtrag: Unser Kollege Mario Reinwarth hat einen sehr nützlichen Artikel zu Analytics veröffentlicht, der sich sowohl für Einsteiger, als auch für Fortgeschrittene lohnt. Hier geht’s zum Artikel […]
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