Ghettotest – In 24h von der Idee zum 10k Projekt

Entschuldige die reißerische Überschrift. Hier geht es nicht darum, dass ich Dir Einnahmen-Screenshots von einem “dicken” Projekt zeige, sondern mich vielmehr darauf konzentriere  – was die Schritte sind, welche Du noch heute tun kannst… um einfach mal zu starten. Deine Aufmerksamkeit habe ich nun, also schenke mir bitte 3 Minuten Deiner Zeit – und ich zeige Dir, was ich in den letzten Wochen ausgearbeitet habe, um digitale Infoprodukte vorab zu testen…

Was ich in diesem Artikel veröffentliche ist frisch aus der Praxis und mag für den ein oder anderen kontrovers klingeln – doch will ich genau erläutern, warum ich so vorgehe – und wie ich dieses eine Problem beim Ghettotest umgehe, um tatsächlich relevante Zahlen, Daten und Fakten heranzuziehen.

In älteren Beiträgen habe ich bereits das Thema Prototyping angeschnitten. Heute will ich meine hinzugewonnen Erfahrungen an Dich weitergeben, damit Du diese direkt in der Praxis ausprobieren kannst.

Wie Du vor der Produktentwicklung herausfindest, ob der Markt, die Produktidee – sowie Dein Marketing etwas taugt und Dein nächstes 10k monthly Business sein könnte…

In dem Bestseller 4-Hour-Work-Week spricht Tim Ferris davon einen Prototypen zu bauen, um erste Kenziffern zu ermitteln. Du kennst es bestimmt auch. Dieses Gefühl, wenn Dir eine Idee durch den Kopf schießt. Es zittert am ganzen Körper. Du wirst euphorisch und möchtest am liebsten Deine nächsten 10 Wochen mit der Umsetzung dieses Projektes verbringen. Doch sind wir mal ehrlich – auch wenn Zeit nicht direkt “sichtbar” ist, ist die “Zeit” nach wie vor das wichtigste Gut (neben finanziellen Mitteln) für Dich als Unternehmer.

Investiere Deine Arbeitszeit am Besten nur in lukrative Projekte, welche Dir Spaß machen – und wo eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass diese erfolgreich werden. Das natürlich immer Risiko dabei ist, versteht sich von selbst. Vor allem, wenn Du großes Erreichen willst, wirst Du sehr oft auf die Schnauze fallen müssen, um genügend Erfahrungen für große Projekte zu sammeln.

Stufe 1: Pre-Prototyp – So erstelle ich in unter 60 Minuten mit nur 10,55 Euro die absolute Minimalversion eines Dummys, welcher sich selbst refinanziert und jeden Monat Geld in die Kassen spült…

1. Markt beobachten

Was ich zuerst gemacht habe, war platt ausgedrückt erstmal “nichts”. Über Monate hinweg habe ich den Markt beobachtet, wo ich gerne eintreten möchte. Für mich heißt das, beobachten welche Adwordsanzeigen von Konkurrenten geschalten werden – und vor allem, welche Anzeigen bestehen bleiben. Das klingt so simpel, wie es eben ist. Einfach das Keyword bei Google eingeben und schauen, wer schaltet Werbung. In ein paar Wochen schaut man ein zweites mal rein und wiederholt es beliebig oft. Ich habe mir dazu auch keine Notizen gemacht, da es immer diesselben sind – die nach wie vor bestehen bleiben.

Fazit: Wer über Monate hinweg Werbung bei Google Adwords einbucht hat entweder zu viel Geld – oder viel wahrscheinlicher… hat ein profitables Onlinegeschäft, womit er über Google Besucher gewinnt.

2. Pre-Prototyp erstellen

Bevor ich mir die Mühe mache und einen ausreichenden Prototypen aufbaue, habe ich mir überlegt, was der absolut geringste Weg, welchen ich gehen könnte, um den Markt und deren Besonderheiten kennenzulernen. So viel wie nötig – so wenig wie möglich, lautet das Motto in dieser ersten Schnupperphase.

Meine Lösung war eine einfache Landingpage mit WordPress. Dort habe einen kurzen Text veröffentlicht – um am Ende der Website über den digitalen Marktplatz Clickbank ein passendes Affiliateprodukt zu bewerben. Überprüfe auf jedenfall vorab, ob es bereits ein Produkt in dem Bereich gibt. Clickbank, ShareIt oder Digistore24 sind hervorragende Marktplätze, um ein passendes Affiliateprodukt auszusuchen und zu bewerben.

Zeitaufwand für die Projekterstellung, sowie Recherche = 30 Minuten

Meine Kosten für diesen Pre-Prototypen betragen ca. 10 Euro, wovon ich ca. 7 Euro der Domain zurechne und weitere 3,00 Euro um ein paar schicke Bildrechte von Fotolia.de zu erwerben, damit mein Webprojekt etwas her macht. Beim WordPress Thema hätte ich auch bereits investieren können, aber für meine Zwecke war das nicht notwendig. Meine Empfehlung für ein kostenloses Landingpage WordPress Thema ist Responsive.

3. Besucherströme aufbauen

Je nach Nische setze ich im ersten Step auf kostenlose Besucherströme. Das sind alle Kanäle, welche ich unter den jeweiligen Suchbegriffen anzapfen kann. Ich gehe da auch sehr unspektakulär vor und tippe die Keywords in die Google Suchfunktion ein – und gehe die ersten 10 Suchergebnisse durch und überprüfe, wo und wie ich meine Webseite dort platzieren könnte.

Bevor ich damit starte, mache ich eine kleine Keywordrecherche und sortiere die Suchbegriffe nach den monatlich exakten Suchanfragen, sodass ich von Anfang an die Quellen anzapfe, welche wirklich viel Traffic bringen.

Ideale Quellen für solche kostenlosen Besucherströme:

  • Gastbeiträge in Blogs
  • Verlinkungen aus Webseiten
  • Hilfreiche und nützliche Beiträge in Forentopics (welche jeweils selber gut bei Google positioniert sind)
  • Blogkommentare (aber bitte vorher prüfen, ob bereits andere Kommentare freigeschalten worden sind)
  • Frage&Antwort Portale

Zusammenfassung der verwendeten Ressourcen:

Sobald ich feststelle, dass mich die ersten Kennzahlen überzeugen und noch viel wichtiger, mir dieses Projekt auch noch Wochen später viel Spaß und Freude bereitet – bleibe ich dran. Erst wenn ich diese erste Phase überwunden habe, starte ich mit dem zweiten Level.

Stufe 2: Prototyp – Jetzt starte ich in unter 24h mit eigenem Produkt, fertiger Zahlungsabwicklung und einer Google Adwords-Kampagne, die “fast”  kostenlos ist…

Okay, let’s go. Weiter gehts damit, einen so umfangreichen Dummy zu bauen, womit wir Kennzahlen für Conversionrate, Besucherdauer und Absatzmengen kennenlernen. Hier die Checkliste, was wir alles brauchen:

  • Webprojekt, also zumindest eine Verkaufsseite
  • Einfaches&simples Logo
  • Weitere Fotos&Bilder
  • guten & hochkonvertierenden Verkaufstext
  • Zahlungsabwicklung
  • Goodie als Entschädigung nach der Kaufabwicklung

4. Quick&Dirty Design

Bis vor wenigen Monaten hätte ich Dir sicher empfohlen Dich bei fiverr.com umzusehen, wo es mit sehr viel Glück brauchbare Logos und Headergrafiken für einen ersten Versuch gibt. Doch wenn ich ehrlich bin, habe ich dort oft mehr Zeit und Geld vertrödelt, als es mir lieb war – sodass ich mir Grundkentnisse in Photoshop beigebracht habe.

Wenn Du auch über die Grundfähigkeiten verfügst, empfehle ich Dir folgendes:

3D-Buch Cover – Lass Dich einfach von den Bestsellern auf Amazon.de inspirieren und kombiniere gute Elemente zu Deinem eigenen Buchcoverdesign. Ein hochauflösendes Foto und eine passende Typo können meist wahre Wunder wirken. (…jetzt werden mich sicher alle Designkollegen erschlagen), aber es soll ja hier um den ersten Test gehen. Zusammenfügen kannst Du diesen Entwurf zu einem realistischen 3D Buch mit dieser Vorlage. Wie das geht, wird hervorragend in kostenlosen Youtube-Videos erklärt. Hier findest Du also meine Empfehlung, um eigene 3D Mockups zu zaubern >>

Logo Design – Warum auch in diesem Fall das Rad neu erfinden. Wenn Du einzigartiges Logo brauchst, was ganz bestimmt kein zweiter hat – kannst Du Dich auch hier auf dem Marktplatz umsehen. Für meine Webprojekte besorge ich mir sehr gerne dort eine gute und hochwertige Vorlage, füge meinen Schriftzug ein – und fertig. Wenn ich mehr Zeit investieren will, kann ich das Logo auch noch zusätzlich einfärben. Hier nochmal der direkte Link zu Graphicriver, wo Du verdammt coole Logovorlagen herbekommst >>

5. Verkaufsseite

Website – Für die Verkaufsseite verwende ich die Kombination aus WordPress und Optimizepress. Es gibt bestimmt auch bessere, schickere und teurere Lösungen. Ich halte nach wie vor fest an Optimizepress, da es mich schnell ans Ziel bringt. Ich brauche nicht viel Schnickschnack. Ich brauche eine Landeseite, wo ich gute Buttons, sowie Grafiken wie “Geld-zurück-Garantie” verbasteln kann. Alleine die Grafiksets von Optimizepress sparen mir schon jede Menge Zeit, sodass ich diese viel lieber in Traffic und Marketing investieren kann.

Tipp: Wenn dieser “Technikkram” nichts für Dich ist – schnappe Dir doch meine Abkürzung und investiere den einmaligen Betrag in meinen Videokurs Digimizepress, wo ich Dich von der Erstellung der Webseite bis zum ersten Testkauf von Deinem zukünfigten Produkt begleite. Hier findest Du mehr Informationen >>

Verkaufstext – Nur wer die Meistertechniken kennt, wird einen Webseite erstellen können, welche am Ende des Tages auch tatsächlich verkauft. Sicherlich wäre es klug, hier einen Profi mit an Board zu holen. Gute Werbetexter machen allerdings unter 2500,00 Euro keinen Finger Krumm, sodass ich mich dafür entschieden habe, mir das notwendige Wissen selber anzueignen. Bernfried Opala gibt in seinem Verkaufstexter-Kompendium einen sehr guten Einstieg und nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um “fiese” Techniken geht, welche eigentlich verboten werden müssten. Klicke hier, für mehr Infos über das Verkaufstexterkompendium >>

Zahlungsabwicklung – Für die Zahlungsabwicklung setze ich mittlerweile auf Digistore24, statt Clickbank – da für mich keine Kosten anfallen und ich relativ schnell loslegen kann.

6. Besuchermix, welcher “fast” für Lau ist

Kostenlose Besucher – Wenn Du diese Anleitung Schritt-für-Schritt umgesetzt hast, wirst Du bereits über einen Pre-Prototypen verfügen, welchen Du im Laufe des Projektes auf den Prototypen verlinken kannst. Somit stehen die ersten kostenlosen Besucher von Tag 0 zur Verfügung. Wenn Du es ganz radikal machen willst, stelle einfach eine 301 Weiterleitung ein – und verlinke alle Besucher von altedomain.de auf die neuedomain.de

Bezahlte Google Adwords Besucher – Klingt komisch, ist aber so. Adwords bietet immer wieder – oder sollte ich besser sagen, nach wie vor Google Adwords Gutscheine an. Früher habe ich diese immer bei Ebay eingekauft. Mittlerweile reicht eine kurze Suche nach “Adwords Gutschein” – und Du wirst noch in den ersten 3 Ergebnissen einen Treffer finden, wo Du nach der Einzahlung von 25,00 Euro – weitere 75,00 Euro geschenkt bekommst. Eine ideale Voraussetzung, um einfach mal abzuchecken, wie Deine Nische funktioniert – oder ?

Stufe 3: These aufstellen, Zahlen messen und lernen

7. So interpretierst Du Deine Resultate “richtig”

Wenn ich aus den neuen Erfahrungen eine Bilanz ziehen möchte, sollte ich vor dem Experiment eine These aufstellen. Das macht es am Ende wesentlich einfacher eine Bilanz zu ziehen. Im Startup-Bereich gibt es sehr komplexe Tools, um diesen Running-Lean-Learn Prozess zu beschleunigen – doch konzentrieren wir uns auch wieder in diesem Schritt auf die wesentlichen Dinge.

Welche Zahlen, Daten und Fakten sind für uns wichtig – um vorab entscheiden zu können – ob dieses Business lukrativ sein wird… oder eben nicht ?

Tracking – Für das Tracking nutze ich das kostenlose Tool Google Analytics in Verbindung mit dem Google Adwords Conversionpixel. So kann ich sehen, welche Anzeige für den jeweiligen Verkauf verantwortlich ist – und kann auch später alle unrentablen Anzeigen wieder kicken.

Mögliche Kennzahlen, welche Du messen kannst:

  • CPC – Cost per Click // Preis pro Klick
  • CR – Conversion Rate // Verkaufsrate, welche die Besucher zu den Verkäufen in Relation setzt
  • Besuchsdauer // Um zu prüfen, ob die Überschrift abschreckt oder ankommt
  • Wert pro Kunde, solltest Du mehrere Produkte gleichzeitig anbieten

Sei auf jedenfall nicht so streng mit dem ersten Durchlauf. Selten sind Projekte von Anfang an superrentabel und werden es erst durch testen&verbessern. Das Prototyping hilft Dir einmal die ersten Kennzahlen herauszufinden – und generell ein Gespür für Deine Nische zu bekommen. In einem Bereich habe ich zum Beispiel mühsam herausfinden dürfen, dass Email-Marketing sehr schlecht funktioniert – da in diesem Bereich Mails nur einmal pro Woche geöffnet werden.

About The Author

Mario Reinwarth

Oldskool BWL-Wissen mit den Online-Marketing-Ninjastrategien von morgen verknüpfen. Mario Reinwarth liebt Online-Marketing und ist als Newcomer aufgefallen, durch Produktlaunches, die nach wie vor für Gesprächsstoff sorgen.

2 Comments

  • Kai

    Reply Reply 22. Juli 2014

    Hallo Mario,
    diesen Artikel finde ich einen sehr nützlichen Gedankenansatz, habe sofort angefangen den ersten Test zu starten und mit anderen Konzepten zu verbinden. Mal sehen wie gut es funktioniert.
    Gruß Kai

Leave A Response

* Denotes Required Field