Zielgruppe definieren: Wie sieht Mister X aus ?

Der Splittest wird geöffnet. Die Zahlen sind okay. Okay ist aber nicht gut genug. Erneut haben wir eine Squeezepage aufgesetzt, um diese gegen die alte zu testen… aber einen Moment. Auf der anderen Seite fragte ich mich, ob das wirklich Sinn der Sache ist, immer wieder neue Seiten aufzusetzen, um diese gegen die alten Email-Sammelseiten zu testen. Bei den Tests bin ich auf Ergebnisse gestoßen, die für mich nicht nachvollziebar waren…

  • Wieso konvertiert der Text besser gegen unsere Videocopy?
  • Wieso haben wir recht hohe Eintragungsraten im Exit-Popup und wenige Eintragungen im eigentlichen Feld?
  • Warum haben wir an Tagen mit mehr Traffic, weniger Eintragungen, als an Tagen mit mehr Traffic?

Ich dachte, ich würde unsere Zielgruppe kennen…

Wie in den vorherigen Zeilen geschrieben, handelt es sich um ein Webprojekt zum Thema Abnehmen&Fitness. Wir haben recht hohe Besucherzahlen, allerdings erfüllt dieser noch nicht unsere Erwartungen, was den Aufbau unseres Newsletters angeht. Für mich war die Zielgruppe (eigentlich) klar:

Frauen im Alter von 20-25 Jahren, die ein paar Kilos zu viel auf den Rippen haben. Ihr Ziel ist es, bis zum Sommer die Kilos purzeln zu lassen, um am Strand mit der Bikinifigur Männern schöne Augen zu machen. Unsere Mission bestand also darin, diesen Frauen dabei zu helfen.

Zielgruppe definieren mit Google Docs – Wer steckt hinter den Besucherzahlen?

Wer mit Google Analytics oder Piwik als Trackingtool arbeitet, der kann täglich einsehen, wie viele Besucher die Seite öffnen und wieder verlassen. Schnell ist es passiert, dass man nur noch in Zahlen und Fakten denkt. Hinter jedem einzelnen Besucher steht ein Mensch mit einem individuellen Bedürfnis. Umso besser wir also unsere Besucher kennen, umso besser können wir auf die jeweiligen Bedürfnisse eingehen. Anschließend können wir Informationen, Tipps oder Produkte anbieten für die Bedürfnisse unserer Besucher. Wer ist denn nun Mister X ?

Diese Fragen interessieren mich als Betreiber und Affiliate im Bereich Abnehmen&Fitness:

  • Sind unsere Besucher männlich oder weiblich ? (Annahme: 90 Prozent weiblich)

Wenn beide Zielgruppen gleich vetreten sind, könnte man zum Beispiel bei der Auswahl von Fotos darauf achten, dass sowohl Männer, als auch Frauen abgebildet sind. Bisher habe ich auf Männer in Darstellungen verzichtet und in der Regel Fotos mit Frauen gewählt. Verschenktes Potenzial ?

  • Wie alt sind unsere Besucher ? (Annahme: 20-25 Jahre)

Nach meiner Annahme sind unsere Besucher im Schnitt zwischen 20-25 Jahre jung, sodass ich anhand der Information bewusst Bilder von jungen und trainierten Frauen gewählt habe. Gleichzeitig nahm ich an, dass es lediglich darum ging, einige wenige Kilos bis zum Sommer zu verlieren.

  • Welche digitalen Produkte kennen unsere Besucher ? (Annahme: I make you Sexy, Fettverbrennungsofen, Flacher Bauch)

Durch die massive Fernsehwerbung lässt sich schließen, dass vor allem das Programm von Detlef D.  Soost in aller Munde ist. Gleichzeitig bin ich davon ausgegangen, dass der aggressiv beworbene Fettverbrennungsofen durch die vielen Google Adwords/Display Anzeigen der Zielgruppe bereits bekannt ist. Flacher Bauch hat ebenfalls ein großes Team an Affiliates, sodass ich von einem hohen Bekanntheitsgrad ausgegangen bin.

  • Welche digitalen Produkte haben unsere Besucher bereits gekauft ? (Annahme: Fettverbrennungsofen, Flacher Bauch)

Gleiches gilt für den Kauf. Als wir vom Fettverbrennungsofen auf das Produkt “Flacher Bauch” umgestiegen sind, welches wir im Newsletter bewerben, konnten wir deutlich bessere Einnahmen erzielen. Lag es vielleicht daran, dass unsere Zielgruppe den Fettverbrennungsofen bereits gekauft hat?

  • Bei welchem konkreten Problem kann unser Team weiterhelfen ? (Annahme: Motivation?, Trainingsprogramm? )

Was dem Nutzer meiner Meinung nach den größten Mehrwert bieten könnte, ist ein Rund-Um-Programm, welches sowohl nötiges Wissen komprimiert vermittelt, als auch gleichzeitig motiviert, durchzuhalten. Ob das wirklich das größte Problem ist?

zielgruppe definierenSchritt für Schritt zur eigenen Zielgruppen-Definition:

Logisch gibt es sicherlich die tollsten kostenpflichtigen Tools, um Analysen zu erstellen – allerdings ging es mir in diesem Beispiel darum, so einfach wie möglich zu arbeiten. Es ist dann doch “nur” ein Projekt, welches Affiliateeinnahmen erzielt, sodass ich weniger Zeit darauf verwenden kann, als wenn ich an einem Projekt mit eigenen Produkten, sowie einer Follow-Up Serie arbeite. Ich habe mich also für ein einfaches Google Docs Formular entschieden. Wer einen Google Account hat, wird die Funktion wahrscheinlich schon kennen. Es sind keine Programmierkentnisse erforderlich und in wenigen Minuten ist ein Umfragebogen fertig geklickt, den ich auf meiner Website einfügen kann.

Was gilt es zu beachten bei einer Umfrage…

  • So wenig Dinge abfragen wie möglich, so viele Dinge abfragen wie nötig
  • Namen, Adresse, Emailadresse haben für mich zum Beispiel keine Relevanz
  • Anreiz in der Einleitung schaffen zu mitmachen
  • Eine konkrete Zeitangabe angeben, in dem Fall 90 Sekunden, sodass der potenzielle Teilnehmer nicht sofort wieder wegklickt, da er keine Lust auf 10-15 Minuten Umfrage hat
  • Multiple Choice ist einfach auszuwerten und schnell für den Nutzer
  • Da die Ergebnisse von Usern unter 18 Jahren keine Relevanz für mich haben, versuche ich diese auszuschließen, indem ich nach dem Alter frage

Letzter Schritt: Umfrage starten und Teilnehmer gewinnen !

Soweit so gut. Wenn die Umfrage steht, kann diese auf der eigenen Webseite eingebunden werden. Dafür gibt es seitens Google verschiedene Anleitungen. Es ist wirklich ein ganz einfacher Schritt, bzw. ein Quellcode, den man an der Stelle einfügt, wo man das Formular hinhaben möchte.

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Mario, zeig mir, wie das nun in der Praxis aussieht !

Wer mich kennt weiß, dass ich gerne sehr pragmatisch arbeite, sprich erstmal drauf los arbeite, bevor ich großartige Analysen aufsetze. Schließlich zählt am Ende des Tages das Ergebnis und von Analysen und Papierkritzeleien kann ich mir nichts kaufen. Dieser Artikel ist deswegen anders und behandelt nicht nur die Theorie, sondern gibt auch einen Einblick in die Praxis. Haben sich meine Annahmen bestätigt? Oder lag ich damit verkehrt.

Wir haben diese Umfrage jetzt seit vier Wochen Online veröffentlicht und bereits 63 Teilnehmer gewinnen können. Auch an dieser Stelle war ich positiv überrascht darüber, dass sich Internetnutzer die Zeit nehmen und eine solche Umfrage ausfüllen – während ich solche Umfragen gekonnt wegklicke. Das Ergebnis habe ich grafisch aufbearbeitet und werde es in den kommenden Tagen veröffentlichen. Trage Dich am Besten in meinen Emailverteiler ein, um als erstes zu erfahren – wie es weiter geht.

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Überprüfe Doch Deine Kentniss des Abnehmarktes. Welcher Avatar wird sich aus unseren Ergebnissen herauskristallisieren? Wie alt wird diese Person sein? Welche Produkte kennt er bereits und welche hat er bereits gekauft?

Schreib’s in die Kommentare !

About The Author

Mario Reinwarth

Oldskool BWL-Wissen mit den Online-Marketing-Ninjastrategien von morgen verknüpfen. Mario Reinwarth liebt Online-Marketing und ist als Newcomer aufgefallen, durch Produktlaunches, die nach wie vor für Gesprächsstoff sorgen.

1 Comment

  • Amir

    Reply Reply 18. Juli 2013

    Hallo Mario

    Danke für die tolle Auswertung.

    Nur wenn man Bedürfnisse des potentiellen Kunden erfüllt, ist eine nachhaltige Zufriedenheit über den Kauf beim Kunden vorhanden.

    Jeder Kunde ist unterschiedlich und man kann nur seine Bedürfnisse erfüllen, wenn man die jedes einzelnen kennt.

    Mit Deiner Auswertung wird die Verkaufsbotschaft nicht mehr ins Blaue gezielt sondern die potentiellen Kunden mitten ins Herz treffen wird.

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